Rund 150 Biker kamen zum Gottersdienst auf dem Parkdeck

Andacht mit Hubraum und PS

Mehr als 150 Biker waren nach Salzbadufflen gekommen

"Super, klasse, wann ist der nächste?" - Solche Fragen hörte man immer wieder nach Abschluß des Biker-Gottesdienstes und der anschließenden Ausfahrt. Die Resonanz war einfach toll: Rund 150 Biker waren der Einladung gefolgt, mit 50 hatten wir anhand der sich abzeichnenden Wetterlage (trüb bis gemischt mit nur ab und zu Sonne) gerechnet.

Um es mir hier etwas einfacher zu machen, lest Ihr hier den text, den ich für die Zeitung UNSERE KIRCHE geschrieben habe. Here we go:

Bad Salzuflen – Mit 50 Zweirädern hatten sie gerechnet, mehr als 150 Biker kurvten schließlich die Parkhausetagen bis zum Oberdeck empor: „Einfach überwältigend“, beschreibt ein strahlender Gerd Borchers den Erfolg des ersten Motorradgottesdienstes der zum Sommerbeginn ins Leben gerufenen „Kirchturmbiker

Bad Salzuflen“ der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde.

Chromblitzende Harley-Chopper und Tourer, „Joghurtbecher“ (Rennmaschinen) und Trikes (Chopper-Dreiräder) standen einträchtig nebeneinander, während die Piloten aufmerksam den von Pfarrer Christoph Sixt gehaltenen Gottesdienst verfolgten. Sixt traf genau den „Nerv“ der Zweiradfreunde: Mit einem Wort des Apostels Paulus aus dem 1. Brief an die Thessalonicher (…angetan mit dem Panzer des Glaubens und der Liebe und dem Helm der Hoffnung“) übertrug er – verständlich und in der Sprache der Biker – biblische Gedanken in die Welt des Motorradfahrens.

Kirche sei Freude, und wer sich unterwegs eins mit Maschine und der Natur fühlt und dieses besondere Gefühl genieße, der erlebe auch ein Stück von Kirche. Und: Während das Autofahren trenne, führe das Motorradfahren Menschen zusammen.

Die Gruppe „Gegenwind“ demonstrierte, daß sie nicht nur lieblichen „Sacro-Pop“ im Repertoire hat, sondern auch mit schwungvoll-rockigen Spirituals glänzen kann – viel spontaner Applaus zeugte davon, daß auch die musikalische Seite ein Volltreffer war. Ein besonderer Hohepunkt war der Auftritt einer Pantomimegruppe, die in Tanztheaterform Jesu Geschichte in moderner Choreographie auf ihre Weise verdeutlichte und den Zuschauern dabei auch buchstäblich den Spiegel vorhielt.

Die in zwei großen Regentonnen gesammelte Kollekte (damit die Biker beim Vorbeifahren auch treffen konnten) ist für die Anschaffung eines geländegängigen Mopeds bestimmt. Bekommen sollen es die Pfarrer in der indonesischen Partnerkirche, die weite Strecken über schlechteste Verbindungen zu ihren Gemeindemitgliedern zurücklegen müssen.

Im Anschluß an den Gottesdienst sammelten sich die motorisierten Teilnehmer vor dem Parkhaus, um auf der polizeilich abgesperrten Rudolph-Brandes-Allee eine Prozession zu fahren. Sie mündete in einer gemeinsamen Ausfahrt durch das Lipperland, wobei wiederum die Polizei an besonderen Kreuzungspunkten für freie Fahrt sorgte. Ziel war der Bikertreff „Günter’s Kurve“ in Extertal-Kükenbruch, wo die Veranstaltung ausklang.

Ein Teilnehmer aus Bad Karlshafen (Anmerkung hier: Es war der Peter mit der grünen Wing) bedankte sich noch am Montag schriftlich bei den Veranstaltern: Obwohl ich seit vielen Jahren erhebliche Distanz zur Kirche habe, bin ich durch die Worte des Pfarrers stark beeindruckt worden. Ich denke, in seiner kurzen Ansprache hat er das Gefühl des Motorradfahrens ausgezeichnet auf den Punkt gebracht und auch geistliche Dinge geschickt mit eingebracht. Einige seiner Sätze sind mir am Abend noch durch den Kopf gegangen.“

Das wars - daß es wieder einen Bikergottesdienst in Bad Salzuflen geben wird, steht nach diesem Erfolg fest. Allerdings nicht mehr in diesem jahr - da verweise ich mal auf den Biker-Abschlußgottesdienst mit Helge Seekamp im Herbst in der Kurve. Wer noch ein paar Bilderchen begucken will, kann hier klicken. Achtung - viele Kilobytes...

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